Die FIVA (Federation Internationale de Véhicule Ancien) ist der Weltverband für Veteranenfahrzeuge, z.Zt. sind dort 62 Nationen Mitglied. In der Satzung der FIVA steht, dass man die Veteranenfahrzeuge als Kulturgut schützen, in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und bewahren und weiterhin auf der Straße in Aktion vorführen wolle.
Die größte Gefahr für die Veteranen-Fahrzeuge geht von den nationalen EU- und weltweiten Gesetzgebungen aus. Das heißt nicht, dass die Beamten der Verkehrsministerien grundsätzlich etwas gegen Veteranenfahrzeuge haben. Sie sind aber dazu da, den Verkehr für Millionen von modernen Fahrzeugen auf der Straße zu regeln und gesetzgeberisch zu gestalten. Dabei sind aus diesem Gesichtspunkt einige hunderttausend alte Fahrzeuge im vernachlässigbaren %-Bereich für sie nicht von Bedeutung.
Genau hier setzt die Arbeit der FIVA weltweit an. Immer wenn nationale oder wie bei uns EU-Gesetzgebung den weiteren Betrieb der Veteranen unmöglich machen würde (Umwelt-und sicherheitsrelevante Dinge) wird die Legislation Commission (Gesetzgebungskommission der FIVA) tätig. Sie versucht mit den zuständigen Behörden der einzelnen Nationen oder der EU-Gesetzgebungskommission Ausnahmeregelungen zu erreichen, welche uns den weiteren Betrieb auf der Straße ermöglichen. Die FIVA hat in Brüssel einen ständigen Lobbyisten, der alle relevanten Publikationen und Sitzungen von Ausschüssen sieht, bewertet und an die FIVA weitermeldet. Vor einigen Jahren hat man gemerkt, dass man sich Unterstützung besorgen muss. Diese kommt aus den Reihen der Kulturbehörden der Nationen und als neuen Anlauf versucht man gerade die UNESCO (die Weltbehörde der UN für Kulturgüter) durch einen Antrag zur Aufnahme von alten Fahrzeugen als Schutz und Förderpartner für uns zu gewinnen und zu überzeugen. Dieser Antrag wird sowohl von der FIVA als auch in Deutschland von einem Ableger des parlamentarischen Arbeitskreises „Automobiles Kulturgut“ auf die Wege gebracht. Der Antrag dauert drei Jahre und ist eine höchst komplizierte Bewerbung, in der sehr detailliert dargestellt werden muss, warum alte Fahrzeuge und die damit verbundenen technischen, sozialen und volkswirtschaftlichen Veränderungen den Status von schützungswürdigem Kulturgut darstellt. Der Begriff „Kulturgut“ geht in diesem Zusammenhang weit über das für uns Schrauber und Fahrer im Vordergrund stehende Fahrzeug hinaus. Wer jetzt meint, dass alles dieses für ihn hochgehängtes Paragraphengelabere sei, was ihn nicht interessiert, weil er doch die Leute von seiner Zulassungsbehörde gut kennt und diese für ihn bis jetzt alles immer geregelt hätten, wird eines Tages, wenn er aus seiner Garage oder Kellerwerkstatt nach jahrelanger Restaurierung wieder auftaucht und zulassen will feststellen, dass sich die Gesetze geändert haben und auch seine alten Kumpels auf der Zulassungsstelle mangels gesetzlicher Möglichkeiten nichts mehr für ihn tun können. Dann kann er sich sein Fahrzeug in der Garage oder in der Werkstatt immer sauber geputzt ansehen, auf der Straße fahren wird er damit nicht mehr können. Damit dieses Horrorszenario nicht wahr wird, setzt sich die FIVA und darunter natürlich die nationalen Vertreter (hier der ADAC und wir, der VFV, als Partner in der FIVA Motorradkommission) dafür ein, diese Gefährdungen im Vorfeld abzuschwächen oder zu verhindern. Diese nationalen Vertretungen aber sind nur so stark, wie sie von gesellschaftlichen Kreisen, sprich Vereinen und Verbänden getragen werden und diese wiederum sind nur so stark, wie es aus ihren Mitgliederzahlen abzulesen ist. Wir vom VFV haben ca. 3000 Einzelmitglieder und über 200 Oldtimerclubs. Das ist in den Größenordnungen bei Behörden nicht sonderlich überzeugend. Durch unsere Verbindung mit dem ADAC und dem DEUVET verstärken wir dieses Gewicht, aber auf dem Motorradsektor sind wir, der VFV in allen mehrheitlich von Autoleuten dominierten Gremien die Einzigen, die für die Probleme der Zweiräder die Stimme erheben. Mein Aufruf hier im Forum ist der, dass es zwar schön ist, so viele Forumsteilnehmer zu haben, dass diese aber bei der Gewichtung unserer Stimme nicht zählen. Erst wenn jemand richtiges Mitglied im VFV ist, zählt er mit bei der Gewichtung unseres Durchsetzungsvermögens. Und außerdem ist unsere Mitarbeit in allen diesen Gremien (Parlamentskreis in Berlin, Tagungen der FIVA Motorradkommission der wir seit 15 Jahren angehören, ADAC,DEUVET) mit Kosten verbunden, denn wir müssen zu diesen Tagungsorten z.T. ins Ausland reisen. Und das wird u.a. aus dem VFV Budget finanziert.
Also denkt mal scharf über eine richtige Mitgliedschaft im VFV nach, nur dann sind wir so schlagkräftig wie es die Situation erfordert!
Ich persönlich möchte mich nach 15 Jahren FIVA Tätigkeit und seit Beginn in Berlin abmelden, meine Nachfolge ist bei Hannes Götze in den besten Händen.
Ich danke allen für Unterstützung, die ich von Euch erhalten habe und denke, dass wir uns solange das Bein noch über den Sattel geht, bei irgendwelchen schönen Veranstaltungen wiedersehen werden.
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